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Unser evangelisches Gemeindezentrum im Ortsteil Niederhofheim

Foto: Iris OttoGemeindezentrum
Evangelisches Gemeindezentrum

Adresse: Die Ritterwiesen 2

Das evangelische Gemeindezentrum im Gebiet der Ritterwiesen liegt zwischen dem alten Ortskern von Niederhofheim und der Heidesiedlung. 1969 wurde für den Bau ein Wettbewerb ausgeschrieben, den der Kelkheimer Architekt Wolfgang Philipp mit einer damals sehr modernen Konzeption gewann. 1971 legte man mit einem festlichen Akt den Grundstein für den ersten Abschnitt des Gemeindezentrums. In den Grundstein mauerte man eine Urkunde, in der die gegenwärtigen Verhältnisse der Welt, wie zum Beispiel das Vordringen der Menschen zum Mond und die Belange des Staates und der Kirche verzeichnet sind. 1972 weihte die damalige evangelische Pfarrgemeinde Niederhofheim in einem feierlichen Gottesdienst ihr neues Gemeindezentrum ein. Der zweite Bauabschnitt, mit dem im wesentlichem ein großer Gottesdienstraum errichtet werden sollte, wurde nicht mehr realisiert. Es wurde aber ein Haus der Begegnung geschaffen, dass nicht nur der Kirchengemeinde, sondern auch Vereinen und anderen Gruppen offensteht.

Kernstück des Gemeindezentrums ist der große und kleine Gruppenraum, der heute als Gottesdienstraum genutzt wird und 117 m² groß ist. Außerdem befindet sich im Erdgeschoss ein Clubraum mit angrenzender Teeküche und ein großes Foyer. Im Untergeschoss befinden sich 2 Büroräume, 2 Jugendräume und die Toilettenanlage, sowie der Heizraum und der Heizöltankraum.

Insgesamt steht eine Nutzfläche von ungefähr 350 m² zur Verfügung. 2015 fand eine umfassende energetische Sanierung des Gemeindezentrums statt. Neben einer kompletten Dachsanierung wurden alle Fenster und die Türen im Eingangsbereich ausgetauscht sowie eine neue Heizungsanlage eingebaut.

Die Glocke am Gemeindezentrum stammt aus dem Dachreiter des alten Rathauses der ehemaligen Gemeinde Niederhofheim und wurde 1972 der evangelischen Kirchengemeinde für das neue Gemeindezentrum übergeben. Seit 2007 wird die Glocke mit einer Läutemaschine betrieben. Davor wurde per Hand geläutet.

Glaskunst von Bernd Rosenheim

Ev. Kirchengemeinde Liederbach/Mathias OttoGlasfenster im Ev. Gemeindezentrum
Glasfenster im Ev. Gemeindezentrum

Ein Blickfang im Gottesdienstraum des Gemeindezentrums ist das große Glasfenster.

Es stammt aus dem Atelier von Bernd Rosenheim, einem 1931 geborenen Offenbacher Bildhauer, Maler, Autor und Dokumentarfilmer und wurde im Herbst 1972 von der Ev. Kirchengemeinde Niederhofheim im Zuge des Neubaus des Gemeindezentrums in Auftrag gegeben. Der Künstler hatte mehrere Entwürfe eingereicht, wovon der Verwaltungsausschuss (heute Kirchenvorstand) eines auswählte mit der Maßgabe, dass die Kosten 6.000,- D-Mark nicht überschreiten dürften. Die handwerkliche Ausführung übernahm die Glaserei Gosselk in Uberach.

In den Augen des Künstlers verdeutlicht das Werk die Kernbotschaft „Liebe deinen Nächsten“. Der in der Mitte befindliche Kreis ist einem Kreuz angenähert, von dem aus Formen und Linien sehr dynamisch in alle Richtungen nach außen drängen – ein Symbol für die Strahlkraft der christlichen Botschaft. Wobei hier nicht die Ausbreitung im Sinne einer missionarischen Arbeit gedacht ist, sondern viel mehr die Kernbotschaft „Liebe deinen Nächsten“, die in die Welt getragen wird.

Der Künstler Bernd Rosenheim blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Als in seiner Geburtsstadt Offenbach im November 1938 die Synagoge brennt, besucht der Siebenjährige seit kurzem die jüdische Schule. Den Krieg und Naziterror überlebt er mit seiner Mutter untergetaucht und unter falschem Namen im Odenwald. Fast die gesamte Familie wird von den Nazis ermordet, nur ein Onkel überlebte ebenfalls. Rosenheim, der schon als Kind Künstler werden wollte, bekommt noch vor dem Abitur eine Ausnahmegenehmigung, um an der heutigen Hochschule für Gestaltung in Offenbach studieren zu können. Ab 1948 studierte der vielseitig interessierte Künstler Illustration, Wand- und Glasmalerei, Kunsterziehung, Kunstgeschichte, Geschichte, Archäologie und Philosophie an den Hochschulen und Universitäten in Offenbach, Frankfurt, Gießen und Kassel. Aus seiner Werkstatt stammt zum Beispiel die 5,5 Meter hohe Edelstahlskulptur „Flamme“ von 1971 vor dem Offenbacher Rathaus, die dem Gedenken an die Opfer der Gewalt gewidmet ist. Weitere große Glasmalereien des Künstlers finden sich beispielsweise in den Friedhofskapellen von Offenbach-Bieber und Dietzenbach oder in der Frankfurter Gethsemane-Kirche. Wer mehr über Bernd Rosenheim und sein umfangreiches Werk erfahren möchte, findet Informationen unter diesem Link.

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